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Jens Lill
Jahrgang 1975, lomografiert seit 2001 alles,
was ihm vor die Linse kommt,
selten in Augenhöhe,
bevorzugt nachts oder im Dunkeln,
meistens unscharf und
leicht verwackelt,
zwischen Kunst und Kokolores.
Was mich neben Doppel- und Mehrfachbelichtungen sowie experimentellen Filmmanipulationen besonders interessiert, ist der kontrastreiche Dualismus von meist künstlichem Licht und Dunkelheit, gepaart mit dem Moment der Bewegung als ewiger Pulsschlag unserer schnelllebigen Zeit. Angezogen vom Faszinosum des farbigen Lichtes entstehen so nach dem Prinzip des gesteuerten Zufalls meine Nachtbilder: Farbkontraste, die in ihrer flimmernden Unschärfe an die Gestaltungsweise des Pointillismus erinnern.
Mittels der Lomografie werden der Nacht traumhaft anmutende Sinneseindrücke entlockt; Bilder, die das menschliche fokussierende Auge so nicht wahrnimmt; Bilder, die verwischten Erinnerungen gleichen; Bilder, die uns emotional ansprechen; Bilder, die Vertrautes fremd erscheinen lassen und den Raum frei geben für Assoziationen, Fantasien und Spekulationen…
Lomografie von lomolill – experimentelle Fotografie mit analogen Filmkameras (meist russischer Bauart)