Gelungene Vernissage der 38. Osterausstellung


Sie hatten zur Vernissage geladen, die Künstler aus Allensbach und zum 38. Mal fanden sich Interessierte ein, um deren Werke in Augenschein zu nehmen. Vom 15. bis zum 23. April – über die Ostertage – präsentierten in der Bodanrückhalle 25 Kunstschaffende ihre Arbeiten. Neben stimmungsvoller Landschaftsmalerei, wilder Abstraktion, anklingendem Fauvismus, mutiger Textilkunst und farbstrotzender Pop-Art gab es Skulpturen und Schmuck zu bewundern. Eine Video-Installation von Reinhard Windoffer demonstrierte eindrucksvoll den Einzug digitaler Techniken in die neuen Ausdrucksmöglichkeiten der Kunst. Die Künstlerin Ines Joseph kündigte eine Aktion Drucken mit der Gelplatte an, bei derInteressierte ihren künstlerischen Neigungen nachgehen können. Weiterhin wurde eine vom Künstler Wolfgang Neumeister aufwändig gestaltete Fassdaube versteigert – den Zuschlag bekam eine glückliche Gewinnerin aus Konstanz, die das ursprüngliche Fassmaß am treffsichersten geschätzt hatte. Auch die schon obligatorische „Spendensau“ stand bereit und ihr Inhalt wird dieses Jahr einen Tisch mit Speisen decken für die fleißigen Mitarbeiter des Grünflächenamtes, die täglich die Wege und den Spielplatz am See säubern.

Die Vernissage der Osterausstellung war am Dienstag, dem 15.April. Schon vor 18 Uhr waren fast alle der verfügbaren Stühle besetzt. Es wurde sofort still, als pünktlich das Pop-Duo Somersalt mit ihrem Song I talk to you das Programm eröffnete. Lizzy Branz´s Stimme und Detlev Eilhardts psychedelisches Gitarrenspiel zogen die Aufmerksamkeit jeden Besuchers auf sich. Nach einer freundlichen Begrüßung durch Herrn Windoffer wurde den Gästen die umfangreiche Ausstellung erläutert. Darauf folgte wieder ein Song der beiden Musiker, die schon viele Jahre gemeinsam unterwegs sind und durch ein harmonisches Zusammenspiel überzeugten. Anschließend erfolgte die Danksagung nicht nur an den anwesenden Bürgermeister Stefan Friedrich, sondern auch an alle Freunde, Bekannte, Mitarbeiter der Gemeinde und freiwillig Mitwirkende, ohne die so eine Ausstellung nicht durchführbar wäre. Und dann war es soweit. Die Journalistin und berühmte Buchautorin Gaby Hauptmann, selbst in Sachen Kunst beeinflusst, fand mühelos die passenden Worte in ihrer Laudatio.

Sie beschrieb in kurzen Streiflichtern den Werdegang ihres Erfolges, hielt ihr erstes, kleines, in Handschrift verfasstes Büchlein hoch und erinnerte daran, dass jeder Kunst der kleinste erste Schritt innewohnt. Dass sich schon immer Künstler hier in Allensbach ansiedelten, um den Namen des Ortes in die Welt zu tragen. Vielleicht liegt es an der Lage am See, vielleicht ist die Luft hier etwas Besonderes, was Menschen zur Kreativität anregt, vielleicht ist es die Zusammenkunft gewisser Menschen, die sich gegenseitig inspirieren. Frau Hauptmann hob hervor, dass allein der Mut belohnt werden muss, wer mit seiner Kunst an die Öffentlichkeit tritt. Ihre Rede war unterhaltsam, gespickt mit lustigen Anekdoten über Allensbach, der Kunst und den Bewohnern. Nach einem stürmischen Applaus wurden mit musikalischer Begleitung Sekt, Orangensaft und Zopfbrot gereicht; dieses Jahr nahmen weniger Künstler die Gelegenheit wahr, in der Bodanrückhalle auszustellen, aber was gezeigt wurde, war nicht weniger interessant wie die Jahre zuvor. Die Allensbacher Künstler weisen neue Kunstströmungen auf und sehen dabei optimistisch in die Zukunft; Kunst ist eine wichtige Kommunikationsbasis innerhalb der Gesellschaft. „Das Ziel der Kunst ist nicht, die Wirklichkeit abzubilden, sondern eine Wirklichkeit von gleicher Intensität zu schaffen.“ – sagte einst Alberto Giacometti. Ein Hauch dieser Intensität war am Dienstagabend in der Halle zu spüren – für Allensbacher Künstler ein voller Erfolg.

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